Das nebenstehende Bild zeigt den ersten Teil der Route durch Panama - bis Boquete.
Freitag, 24.10.2014 Wir wollen heute am Parkeingang des Park National La Amistad übernachten. Der Weg führt uns über die Orte Cerro Punta und Guadelupe. Es dämmert schon fast, als wir dem Hinweisschild in den Nationalpark folgen. Der Weg führt uns an einem Fluss entlang, dessen Wassermassen offenkundig vor nicht allzu langer Zeit schwere Verwüstungen an Häusern und der Straße angerichtet haben. Überall wird mit schwerem Gerät mit Hilfe von Felsbrocken das Flussbett stabilisiert. Uns ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken, dass viele 'Bauarbeiter unser WoMo über die Baustellen rumpeln sehen. Am Ende des Tales geht es steil Berg an, und dann müssen wir wegen mehrerer gekappter Bäume, die den Weg versperren, schlicht und ergreifend umkehren. Weil Hartmut in der Dunkelheit nicht so gut sieht, „fahre“ ich angespannt mit. Glücklicher Weise gibt es im Ort Guadelupe das Hotel „Los Quetzales Lodge and Spa“. Wir dürfen auf dem großen Parkplatz hinter dem Haus stehen, bekommen einen Zimmerschlüssel (Stromanschluss und Dusche), und sinken nach dem Genuss einer Forelle in den Tiefschlaf.
Samstag, 25.10.2014 Den Quetzal zu suchen, haben wir inzwischen auf gegeben, zumal die Preise in Panama für eine Führung gesalzen sind. Statt dessen begeben wir uns auf einen Spaziergang zur Finca Dracula, die lt. lonely planet „one of Latin Americas finest orchid collections“ besitzt. Die Dracula-Orchidee, die ein ganz spezielles Aussehen besitzt, und hier heimisch ist, gab der Zuchtstation ihren Namen. Obwohl heute Samstag und eigentlich geschlossen ist, und obwohl die Hauptblütezeit der Orchideen im Frühjahr liegt; haben wir Glück: die wirklich kompetente Mitarbeiterin zeigt uns die Orchideen, die man hier für Präsentationszwecke vorzeitig zum Blühen bringt. Es ist ein kleine Auswahl von ungefähr 150 bis 160 verschiedenen, blühenden Orchideen, aus einer Gesamtzahl von über 2000 Pflanzen. Wir sind total begeistert, und als wir den Botanischen Garten verlassen, sind wir um viele Informationen reicher, und nach über 4 Stunden des Schauens und Laufens etwas geschafft.
Ich will mich nach der Rückkehr eigentlich gleich hinlegen, aber Hartmut hat eine Massage bestellt, und ich will ihn nicht enttäuschen. In der Nacht danach wälze ich mich von einer Seite auf die andere, weil der untere Rücken doch ziemlich weh tut; das Massieren will halt gelernt sein!
Sonntag, 26.10.2014 Das Wetter ist nicht sonderlich, und so machen wir uns bald auf in Richtung Boquete, einem Ort in den Bergen, der wegen seines Klimas besonders auch von Ausländern geschätzt wird. Unser Ziel ist die Pension Topas, die von einem Deutschen geführt wird. Wir fahren durch „Gemüse-Country“. Im letzten Jahrhundert von Schweizern entdeckt, wurde dieses Gebiet zum Gemüsebeet von Panama. Auf unvorstellbar steilen Hängen werden hier in „Handarbeit“ alle gängigen Gemüsesorten angebaut;außerdem werden hier ganzjährig Erdbeeren in Hängevorrichtungen angebaut. Wir leisten uns Erdbeeren mit Sahne, ein seltener Luxus. In Boquete wollen wir zunächst ein bestimmtes Lokal für ein luxuriöses Mittagsessen aufsuchen, und bekommen bei unserer Recherche einen Eindruck davon, wie reiche Ausländer hier in tollen Häusern auf riesigen Garten-Grundstücken ihren Lebensabend verbringen. Aber wir sehen auch viele Verkaufsschilder an den Grundstücks-Einfahrten. Die Finanzkrise hinterlässt auch hier ihre Spuren. Wir wollen noch Kaffee kaufen, aber angesichts der Preise in Panama schrecken wir davor zurück. Entweder versuchen wir es in einem sehr großen Supermarkt in Panama City, oder wir kaufen die restliche Menge eben in Kolumbien oder Equador, die sollen schließlich auch sehr guten Kaffee haben.
Donnerstag, 30.10.2014 Nach 3 Tagen im kleinen Garten der Pension Topas wollen wir heute nach Boca Chica aufbrechen, ein kleiner Hafenort am Pazifik mit einer zauberhaften Insel-Welt davor. Wir haben in der Pension Frank und Jasmin kennen gelernt, die nach dem Ausbau von zwei Wohnmobilen für eine Weltreise dann doch beschlossen haben, kleinere Brötchen zu backen, und mit zwei Motorrädern los zu fahren.Gestartet sind sie in Costa Rica, und wollen eigentlich so schnell wie möglich nach Südamerika. Hartmut und Frank fachsimpeln natürlich. Frank ist der gleiche Jahrgang wie Patrick, aber bei den „Overlandern scheint das Alter nicht so eine Rolle zu spielen.
Zwei Tage haben wir in David, der zweitgrößten Stadt Panamas, in einer großen Toyota-Werkstatt zu gebracht; immer erst gegen Mittag wurden wir „rein geschoben“. Nach der langen inspektionslosen Zeit in Nordamerika soll unser Toyo mal so gründlich durchgecheckt werden (zur Erinnerung – in Nordamerika hatten die Toyotawerkstätten keine Hebebühne, mit denen sie unser Womo für ein angenehme Arbeitshaltung genügend hoch fahren konnten. So haben sie die Inspektion verweigert).
Mit großer Erleichterung ging es dann Mittwoch Abend noch einmal zurück zur Pension. Bevor wir starten trudelt noch ein
amerikanisches Pickup-Wohnmobil ein, das einem deutschen Ehepaar, jünger als wir, gehört. Leider reicht es nur für einen kurzen Schnack, dann brechen wir auf. Natürlich gehen wir davon aus, dass
man sich spätestens in Kolumbien irgend wo über den Weg läuft. Das war bisher immer so.
Den Teil 2 der Route zeigt das nebenstehende Bild, von Boquete aus über Boca Chico nach Playa Las Layas und dann weiter nach Santa Catalina.
In Boca Chica gibt es erst mal gegrillten Fisch, dann erfragen wir den Preis für eine 5-stündige Tour zur Isla
Bolanyo. Unser deutscher Wirt, der in Boca Chica Land besitzt, hat uns die Insel wärmstens, auch zum Schnorcheln und Wale beobachten, empfohlen. Für sie würde man jede Südsee-Insel links liegen
lassen. Die Tour soll 120 Dollar kosten, wir wollen es uns noch überlegen. Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz steuern wir kurzer Hand das Hotel Panama Lodge an, ein absoluter Glücksfall.
Weil die Saison erst Mitte November beginnt, heißt uns der amerikanische Gastgeber uns willkommen. Selbstverständlich könnten wir auf seinem Gelände stehen. Das Hotel liegt oberhalb des Pazifiks
in einem Park ähnlichen Gelände; weder Pool mit Blick auf das Wasser, noch die große Freitreppe fehlen. Hartmut trinkt die erste Margaritas seit Monaten. Das Hotel hat nur 4 Doppelzimmer, und ist
seit 10 Jahren ein absolutes Hobby-Projekt unseres Gastgebers. Er telefoniert sofort mit den Bootstaxen am Hafen, und bestellt für uns für den nächsten Morgen um 8 Uhr ein Boot an seinen privaten
Anlegesteg. Wir können unser Glück kaum fassen.
Freitag.31.10.2014 Ich habe die ganze Nacht kaum geschlafen, da mein Blutdruck verrückt spielt. Nach zwei frühmorgendlichen
Tassen Kaffee schlafe ich deshalb von fünf bis sieben Uhr den Schlaf der Erschöpfung. Zum Glück regnet es und Hartmut kann deshalb unsere geplante Bootstour ohne schlechtes Gewissen absagen.
Nachdem der Regen aufgehört hat, wollen wir wenigstens auf der einen Katzensprung entfernten Boca Brava etwas laufen, aber der Regen beginnt erneut. Wir beschließen, zur 70 Km entfernten Playa
Las Layas zu fahren, ein Tipp von unseren Overlandern, deren Websites wir regelmäßig durchforsten. Unser Übernachtungsplatz ist im Regen kaum zu erkennen: ein paar baufällige Palapas, in hundert
Metern Entfernung zwei oder drei Häuser, bewohnt oder unbewohnt. Der Strand ist gigantisch; aber auch das können wir erst am nächsten Morgen erkennen. In der Dunkelheit stößt ein Fahrzeug mit
italienischem Kennzeichen zu uns. Die Fahrerin, eine 71 Jahre alte Italienerin, ist gerade mit der ersten Fähre von Kolumbien nach Panama gefahren, und erzählt Horror-Stories von der Abfertigung.
Außerdem hat sie eine Batterie eingebüßt, die man ihr während der Überfahrt gestohlen hat. Sie ist ziemlich erschöpft.
Samstag, 01.11.2014 Wir quartieren uns heute auf einem nur ca. 1 km entfernten „Campingplatz“ ein. Hier gibt es eine Wiese, mit Palmen bestanden, dazu Strom und Wasser und viele einfacher Hütten. Der unbebaute Strand zieht sich in beide Richtungen etwa 20 Kilometer hin, und er ist bei Ebbe bestimmt 200 Meter tief, ein Traum. Da auch noch ein wunderbar kühlender Wind weht, machen wir einen langen Strandspaziergang. Am Nachmittag unterhalten wir uns noch ein wenig mit unserer Italienerin, die eine echte „Globetrotterin“ ist: 1 ¾ Mal um Afrika herum, dann seit drei Jahren in Südamerika unterwegs; das muss eine alleinstehende Frau (sie ist mit 65 gestartet) erst mal nach machen!
Am Abend verziehen wir uns zu unserem alten Schlafplatz, da auf dem Campingplatz „Party“ angesagt ist – und was Lautstärke angeht,
da kennen die Südamerikaner kein Pardon.
Sonntag, 02.11. 2014 Nach einem kurzen Abstecher zu unserem Campingplatz (Frühstücken, Wasser tanken, Batterien etwas auf laden) fahren wir nach Santa Catalina. Von dort aus kann man per Boot zur bekannten Insel Coiba gelangen, die exzellente Tauch- und Schnorchelgründe besitzt. In der Dämmerung versuchen wir in dem engen Touristenort eine Bleibe zu finden. Nach einiger Sucherei dürfen wir die Nacht auf einem schmalen Parkplatz hinter dem Büro eines Hotels verbringen: nicht gerade erste Sahne, aber mitunter muss man nehmen, was kommt.
Montag, 03.11.2014 Hartmut macht sich auf den Weg zu einer Tagestour zum Tauchen. Um ein erneutes Seekrankheits-Drama (wie in Belize) zu vermeiden, halte ich derweil die Stellung am WoMo. Am frühen Abend kommt ein sehr nachdenklicher Hartmut zurück, der, wie viele andere Bootsinsassen an diesem Vormittag eine ganze Kompanie Schutzengel an seiner Seite gehabt haben muss. Folgendes war passiert. Weil ein Boot (mit Schnorchlern an Bord) zu wenig Schwimmwesten dabei hatte, gingen das Tauchboot mit Hartmut an Bord in der Mitte der Bucht längsseits, um die fehlenden Schwimmwesten rüber zu reichen. Noch während dieser Aktion fuhr ein Motorboot mit Tempo 50 – 60 kmh direkt auf die beiden Boote zu. Weder sah noch hörte der Bootsführer irgend etwas. Die beiden Bootsführer versuchten noch, Gas zu geben, aber es war fast zu spät. Das Tauchboot schaffte es noch, aber für das Schnorchelboot war es zu spät. Das fremde Boot flog gerade zu zwischen dem Motor und Führerstand über das Boot mit den Schnorchlern hinweg, und landete 10 oder 20 Meter weiter mit einem Knall auf dem Wasser, so richtig wie bei James Bond. Der Bootsführer des Schnorchelbootes hatte sich gerade noch mit einem Sprung nach vorne retten können. Es gab einen Knall, Plastik splitterte. Hätte der taube und blinde Bootsführer die Boote jeweils drei Meter nach rechts (Richtung Hartmut) oder zwei Meter nach links getroffen, so hätte es Tote gegeben (es waren auch viele Kinder auf dem Schnorchelboot). Alle sind geschockt. Immerhin ist die Bucht Kilometerbreit und da ist es schon ein Kunststück, ein ca 8 m langes Boot zu treffen.
Das Boot, auf dem Hartmut sich befand, evakuierte die Schnorchler, und fuhr in den Hafen zurück. Komisch, dass ich an
diesem Vormittag dachte: “ Was machst du eigentlich, wenn jetzt mit dem Hartmut was passiert.“ Hartmut konnte aber dann die beiden Tauchgänge trotzdem genießen und erzählte begeistert von
riesigen Fischschwärmen, die ihn umkreisten und einer Riesen Anzahl von Haien, die er gesehen hat.
Das nebenstehende Bild zeigt die Route von Santa Cataina mit einem kleinen Abstecher nach Ocu (hier wurden früher Panamahüte hergestellt, jetzt gibt es das nicht mehr).zum Trailerpark Santa
Clara.
Dienstag, 04.11.2014 Wir werden es heute nicht bis Panama City schaffen, sondern übernachten im „Trailer Park Santa Clara“. Der Park liegt dicht an der Panamerikana, aber wir können bis 6 Uhr am Morgen ganz gut schlafen. Außerdem gibt es einen Pool und ordentliche Duschen und Toiletten. Der Trailer Park entpuppt sich als eine Art Auffang-Station für kranke, ausgesetzte oder vernachlässigte Papageien, auch zwei Tukane und ein weißer Kakadu sind dabei. Es ist eine im wahrsten Sinne des Wortes bunte Gesellschaft: der Kakadu klingelt, ein kleinerer Papagei singt:“ que, sera, sera (Doris Day), ein weiterer begrüßt uns auf Spanisch :“Hola“ und Englisch :“ hello, hey.“
Mittwoch, 05.11.2014 Wir verbringen heute noch den Tag im Trailer Park. Wir kommen ins Gespräch mit einer Familie aus Panama City. Der Mann findet die Adresse von Fedex in Colon heraus, und gibt uns gleichzeitig die Adresse einer Firma in Panama City, die sowohl Inverter, als auch Solarzellen verkauft. Am Abend kocht die Inhaberin des Trailerparks für uns.
Derr letzte Teil unserer Panamaroute. Vom Trailerpark geht es nach Panama City. Hier schlafen wir nahe dem Balboa Yachtclub direkt am Ende des Panamakanals. Dann machen wir einen Ausflug entlang
des Panamakanals und übernachten am Canopy Tower. Später farhen wir auf der Schnellstraße nach Colon (FedEx Paket) und übernachten am Yachtclub Shelter Bay.
Donnerstag,06.11.2014 Im Laufe des Vormittags stürzen wir uns in den Verkehr von Panama City, der jetzt schon mörderisch ist: eine Flut von Schnellstraßen, Überführungen und Tunneln durchzieht die Stadt. Der Wechsel von einer Spur auf die andere ist nur durch rücksichtslose Fahrweise möglich, da kein Autofahrer bereit ist, einen anderen Verkehrsteilnehmer vorzulassen. Auch von der „Reißverschlusstechnik“ hat hier anscheinend noch nie jemand was gehört. Fehlende Gullideckel werden von den einheimischen Fahrern elegant mit waghalsigen Schlenkern umschifft, was nachfolgende Fahrzeuge zu ebenfalls waghalsigen Manövern zwingt. Die Stadt hat sehr viele Einbahnstraßen, und wenn den mal eine Straße in beide Richtungen befahrbar ist, dann kann es sein, dass man plötzlich links fahren muss, wie in England. Hinzu kommt, dass man (wie in ganz Mittelamerika) Einbahnstraßen schwer erkennt. Es fehlen unsere Einbahnstraßenschilder und man kann meistens nur an parkenden Autos erkennen, in welcher Richtung man die Straße befahren darf
Wenn auf dem Navi die Anzeige erschien: „Wenn möglich, bitte bei der nächsten Gelegenheit links abbiegen, oder wenden“, so bedeutete das oft, dass wir erst mal einige Kilometer fahren mussten, bevor sich eine solche Gelegenheit überhaupt ergab. In den letzten Jahren wurden viele Hauptverkehrsstraßen mitten durch die Stadt neu gebaut. Leider sind diese auf unserer OSM-Karte im Navi nicht aufgeführt, so dass wir mit unserer OSM-Karte mehr durch die Stadt irrten, als fuhren. Viele Straßen, die uns das Navi empfahl, endeten an einer Blechwand vor einer solchen Durchgangsstraße. Zum Glück ist Hartmut durch die Berliner Zeiten gestählt, was das Auto fahren angeht, trotzdem fuhr die Angst, jemand könnte unser WoMo demolieren, immer mit!
Trotz allem finden wir das Geschäft, in dem Hartmut einen Inverter kauft. Unser „Mexiko-Inverter“ kann trotz 1000 W Leistung das Batterieladegerät nicht versorgen und schaltet sich wegen Überlast ab (Leistungsbedarf max. 450 W). Und der „richtige Ersatzinverter“ von Votronic ist per Fedex auf dem Weg nach Panama.
Hartmut baut das Gerät gleich ein, und schon auf der Fahrt zu unserem Standplatz am Yachthafen merken wir, dass der Kühlventilator des Gerätes nicht anspringt. Das Gerät wird zu heiß und schaltet sich ab.
Zuvor jedoch düsen wir zum Büro von Ferry Express, um ein Ticket zu kaufen. Vor der Tür treffen wir Jörg und Simone, die beiden Overlander aus Mainz, die wir in Boquete auf dem Campingplatz getroffen haben. Schlechte Nachrichten: die Fähre fährt vorerst nicht, es gäbe Probleme „ mit der Sicherheit“. Wir sind alle am Boden zerstört, und vermuten ganz andere Probleme, schließlich ist das der dritte Versuch, eine Fähre zwischen Panama und Kolumbien zu installieren. Uns bleibt nichts anderes übrig, als zum Yachthafen zu fahren, um dort unsere erste Nacht zu verbringen.
Freitag, 07.11.2014 Der Platz, an dem wir stehen, ist zunächst mal gar nicht so schlecht. Es ist die Promenade, die sich über viele Kilometer an einer Bucht entlang zieht. In hundert Meter Entfernung gibt es ein Restaurant des Yachtclubs, in dem man Internet-Anschluss hat. Auf die Promenade zu führen allerdings Stichstraßen, die alle an einem Gatter enden. Was macht nun ein Lastwagen-Fahrer in Panama, wenn er am Gatter steht? Richtig, er öffnet es, um zum Yachtclub zu gelangen. Wenn das nicht geht, rumpelt er über den Rasen, um auf die Promenade zu gelangen.Größere Fahrzeuge schieben dabei auch mal ganz ungeniert Begrenzungssockel aus Beton zur Seite. Freundlicher Weise wurde unser Womo bei diesen Aktionen (auch noch Nachts) immer generös umschifft, und auch Jörg und Simone konnten in dieser Hinsicht nie klagen (obwohl es bei ihnen immer haarscharf an den Campingmöbeln vorbei ging!
Für kontaktfreudige Menschen war das genau der richtige Platz: morgendliche Jogger, Touristen, nächtliche Liebespaare, Jugendliche, die ihre Auto-Stereoanlage aufdrehten, Familien beim Sonntags-Ausflug, usw... Am Tage war das ok, aber Nachts durchaus lästig. Dazu kam der Müll, der genau dort deponiert wurde, wo wir standen. Es ist durchaus so, dass ein Großteil der Panamesen den Müll mitnehmen, den sie erzeugt haben. Aber es gibt natürlich immer wieder die Minderheit, die ihre leeren Bierdosen und Styropur-Essensverpackungen einfach dort fallen lassen, wo man ins Auto steigt, basta !! Einmal pro Woche kamen drei Damen der Sammelbrigade, fegten den Müll zusammen und schmissen ihn in weiße Säcke, und ließen diese dann - dort stehen! Die Müllabfuhr, die die Säcke abholen sollte, kam während unser Tage nie. Und die Vögel und Hunde verbreiteten den Müll rasch wieder, so dass der alte (Müll-) Zustand schnell wieder erreicht wurde.
Wir machen uns also gleich am Freitag wieder auf den Weg, um den Inverter um zu tauschen. Inzwischen ist klar, dass auch ein Solarpanel das Zeitliche gesegnet hat, und ausgetauscht werden muss. Beim zuletzt gekauften 100 W-Panel (Billigpannel von ebay) sind viele Einzelzellen gebrochen. Die beiden sehr viel älteren (und teureren) dagegen sind noch okay. Das können wir zum Glück auch gleich bei der Firma erledigen. Die Solarzelle ist zwar im Format etwas anders als die alte (sie passt deshalb nicht an die gleiche Stelle), aber Hartmut kann sie trotzdem installieren.
Samstag, 08.11.2014 Vom heutigen Tag gibt es nicht viel zu berichten.Wie meist kommen wir erst gegen 11 Uhr in die
Puschen, weil wir vorher Telefonate, Mails, Updates von Karten, usw.. erledigen müssen. Heute nun steht ein Großeinkauf auf dem Programm: es gibt einen „Organic Supermercado“. Als ich den
Supermarkt betrete, bin ich schon wieder pitschnass; also schnell zurück zum Auto, Oberkörper feucht abwischen, trocken reiben und dann in Windeseile neues Unterhemd und neue Bluse übergestülpt,
schließlich herrschen im WoMo so ungefähr 36 °Grad Celsius. Mit einer zusätzlichen Strickjacke versehen bin ich nun gegen die eisigen Kühlschranktemperaturen des Supermarktes gewappnet. Da wir
nicht wissen, was der Markt so zu bieten hat, grasen wir die Reihen systematisch ab, und werden auch fündig: ein gutes Olivenöl, Aceto Balsamico und ein guter Senf wandern schon mal in den Korb,
auch ein sündhaft teurer Camembert muss mit, zu guter Letzt schleppt Hartmut eine echte italienische Panettone an, für heute Nachmittag, zum Kaffee.
Sonntag, 09.11.2014 Um mal Abstand von allem zu bekommen, und weil wir am Sonntag eh keine Besorgungen machen können, fahren wir heute zur ersten der drei großen Panama-Kanal-Schleusen. Wir kommen gerade rechtzeitig, um einige Schiffe passieren zu sehen, nämlich ein Kreuzfahrtschiff, ein Containerschiff, und zu guter Letzt ein Schiff, das wohl Öl transportiert, jedenfalls deuten die auf dem Schiff sichtbaren Pipelines darauf hin. Bis zu zweihunderttausend Euro kostet die Durchfahrt für die großen Schiffe. Auf der gegenüber liegenden Kanalseite erstreckt sich eine braune Erdwüste: abgeholzter Urwald im Zuge der Erweiterung des Panamakanals: es sieht trostlos aus.
Wir übernachten in 250 Meter Höhe am Canopy Tower. Der Canopy Tower war einst eine militärische Basis der
US-Amerikaner, und ist heute ein Resort. Eine extrem schmale Straße führt in engen Kurven bis unmittelbar vor den hohen, wuchtigen Turm, In der letzten Kurve hat so gerade ein kleines WoMo Platz.
So ganz genau haben wir nicht in Erfahrung bringen können, ob wir dort eigentlich übernachten dürfen,, aber Niemand kommt auf die Idee, uns an zu sprechen, und so sind wir froh über den luftigen
und kühlen Übernachtungsplatz. Abends unterhalten uns mal wieder die Brüllaffen in den Bäumen über uns, wir sind wieder im Urwald angekommen.
Montag, 10.11.2014 Wir wollen heute die berühmte Pipeline Road ein Stück laufen. Hier haben die Amerikaner im 2. Weltkrieg eine Ölpipeline gelegt, falls es bei einer Bombardierung des Panama-Kanals zu Engpässen gekommen wäre. Hier soll man viele Vögel beobachten können, aber wir sind wohl zu spät dran. Außerdem ist der Urwald nach unseren Erfahrungen nicht der optimale Platz für Vogelbeobachtungen. Man braucht eigentlich ein mehr Park ähnliches offeneres Gelände dafür. Da es in den letzten Tagen immer wieder Wolkenbruch artig geregnet hat, gerät unsere Wanderung ein wenig zur Schlammschlacht. Keine Vögel sind weit und breit zu sehen oder zu hören, stattdessen beginnt eine Horde von Brüllaffen ein wirklich beeindruckendes Konzert zu geben. Das Gebrüll steigert sich so sehr, dass wir etwas skeptisch in die Urwaldriesen blicken: will da Jemand was von uns???? Wie wir hinterher erfahren, kündigen Brüllaffen einen Tropenregen mit eben jenem mörderischen Gebrüll an. Es kommt, wie es ja mal kommen musste: trotz unserer aufgespannten Schirme werden wir nass bis auf die Haut, aus unseren Wanderstiefeln müssen wir das Wasser gießen. Unser Womo verwandelt sich mal wieder in eine rollende Wäscheleine. Auch diese Nacht verbringen wir wieder in luftiger Höhe am Canopy Tower.
Dienstag , 11.11.2014 Nach einem kurzen Abstecher zum Gatun Lake, wo ich doch noch ein paar Vögel ergattere, machen wir uns wieder auf den Weg zu unserem Yachtclub. Dort können wir die Mail lesen, dass unser Fedex-Paket mit dem Inverter in Colon eingetroffen ist. In 3 Tagen war es in Panama City, dann hat der Zoll und die wenigen km nach Colon weitere 8 Tage benötigt. Gleich Morgen früh werden wir uns auf den Weg machen.
Mittwoch, 12.11.2014 Wir sind auf dem Weg nach Colon, um unseren Inverter ab zu holen. Natürlich wird die Suche nach der Fedex-Station wieder lustig: da, wo sie sein soll, nämlich mitten in Colon, ist sie nicht. Wir sind auch heilfroh, dass wir Colon so schnell wie möglich wieder den Rücken zu kehren zu können, zu vermüllt sind die Straßen, zu marode und verschimmelt sind die ehemals schönen kolonialen Bauten, überall ist der Verfall sichtbar. Dabei müsste es Colon eigentlich gut gehen: die Stadt besitzt die größte Freihandelszone der Welt, hier sind alle großen Firmen vertreten. Aber zur Sanierung der Stadt ist dann doch kein Geld vorhanden, verdienen tun hier Andere!
Nach einigem Hin und Her bekommen wir raus dass die Fedex-Station nicht (wie angenommen) in der Stadt liegt, sondern in der Freihandelszone. Mit dem Auto kann man nur mit einer Sonder-Genehmigung hineinfahren, zu besorgen in - Colon! Ich protestiere und so macht sich Hartmut erst zu Fuß, und dann mit einem Taxi (mit Sondergenehmigung) auf den Weg. Nach langem Suchen findet er tatsächlich die Fedexstation und hinter dem Tresen lacht ihn das Inverterpaket an.
Nachdem Hartmut triumphierend sein Paket schwenkend wieder am Womo eintrifft, machen wir uns auf den Weg zum Yachtclub Shelter Bay. Der Yachtclub liegt auf einem Gelände, das früher den Amerikanern gehörte, und jetzt vom Militär von Panama verwaltet wird. Alle Gebäude auf dem riesigen, mehrere Quadratkilometer großen Areal sind mittlerweile verfallen, nur der Yachtclub existiert dort als eine Art Enklave in der Wüste. Nach Rücksprache mit dem Manager dürfen wir auf dem ruhigen Gelände übernachten. Im Restaurant kommen wir noch mit einer Gruppe von deutschen Seglern ins Gespräch, die meisten schon längst pensioniert, und schon lange mit ihren Segelbooten unterwegs. Ein Paar ist sei 2001 auf Reise und will nun endlich durch „den Kanal“, um die Südsee an zu peilen. Wir merken schnell, dass das nicht unsere Welt ist, zumal die Pötte hier im Hafen richtig Geld kosten.
Wir bekommen eine Mail von Frank und Yasmin, in der sie -. hipp hipp hurra - schreiben, dass sie am nächsten Montag mit der Fähre nach Kolumbien fahren. Wir sind irritiert,
rätseln, ob diese Nachricht vielleicht auch für uns von Bedeutung sein könnte.
Donnerstag, 13.11.2014 Nachdem wir unsere Wäsche in der Lavanderia des Yachtclubs abgegeben haben, machen wir noch einen kurzen Abstecher in den Nationalpark San Lorenzo. Die Straße endet an einem großen Fort der Spanier, welches auf einem Felsen über der Karibik-Küste thront. Die Küste ist einsam und von Mangroven-Sümpfen gesäumt: Panama kann also auch schön sein!! Nachdem wir unsere Wäsche ein gesammelt haben, düsen wir zu unserem Übernachtungsplatz in Panama City. Dort gibt es tatsächlich die große Neuigkeit: auch vierbeinige Fahrzeuge dürfen auf der Montags-Fähre mitfahren. Wir sind natürlich wie elektrisiert, und beschließen, dass die Montags-Fähre auch die unsrige sein soll. Das heißt aber auch, dass der morgige Freitag ein Großkampftag wird; wir müssen unsere polizeilichen Papiere bekommen, Gas auffüllen, Einkaufen gehen, und noch eine Strickjacke für mich kaufen, da die alte vermutlich in der Wäscherei verloren gegangen oder gestohlen ist. Simone und Jörg reagieren eher gelassen, sie wollen sich noch eine Woche Zeit lassen.
Freitag, 14.11.2014 Vor lauter Aufregung habe ich eine so schlechte Nacht gehabt, dass ich nur so durch die Gegend schwanke. Jetzt bloß nicht schlapp machen!!! Aber alles geht gut, wir erreichen nach einigem Umherirren tatsächlich die Polizeistation, in der unser Auto begutachtet wird, dann düsen wir zu Ferryxpress und lassen uns eine Kabine und zwei Tickets reservieren; ich bekomme anschließend eine super teure, aber schöne Strickjacke für die Autofahrten mit Klimaanlage (extrem wichtig ), wir finden eine Gasstation, und können unseren Gasvorrat auffüllen, wir ergänzen noch mal unsere Vorräte und kaufen zwei Flaschen Sekt ( heute Abend wird gefeiert), und zu guter Letzt kann Hartmut während eines wolkenbruchartigen Tropenregens auch die benötigte Bescheinigung für unser Fahrzeug bei der Polizei einsammeln. Erst, als wir das entscheidende Papier in der Hand halten, fahren wir noch mal zu ferryxxpress, um dort den Kauf zu tätigen. 600 Dollar bezahlen wir für die Überfahrt inkl. Kabine, ein Schnäppchen, gemessen an den Kosten, die eine Verschiffung verursacht hätte. Am Abend sitzen wir mit Simone, Jörg, Frank und Yasmin noch lange zusammen, und können unser Glück immer noch nicht fassen. Immer wieder fällt der Satz: “Glauben tu ich es erst, wenn ich auf der Fähre bin“, und Hartmut ergänzt: Ne, erst wenn die uns in Kolumbien auch an Land gelassen haben...“
Samstag, 15.11.2014 Heute, nach all dem Stress, sind wir das erste Mal in der Altstadt. Hartmut hat gestern nach Dutzenden von Versuchen sein Navi updaten können und die
Garminkarte von Südamerika laden können (gestern hat wirkllich fast alles geklappt), so dass wir relativ entspannt zur Altstadt fahren können. Überall werden Häuser restauriert, ein Gutteil ist
schon fertig. Bei anderen stehen nur die Vorderfronten. Noch vor wenigen Jahren war die Altstadt ein reiner Slum, erst jetzt, nachdem sie Unesco Welterbe geworden ist, stecken die Panamesen viel
Geld in die Restaurierung. Wir tingeln in ziemlicher Hitze durch die koloniale Stadt und Hartmut genießt die alten Gemäuer. Der Druck ist weg und endlich können wir uns den Sightsseeing-Genüßen
widmen. Die Altstadt liegt auf einer Halbinsel und über die Bucht hinweg sieht man die Skyline des modernen Panama City, sie sieht so etwas wie Seattle aus. Am Abend ein letztes Mal zurück zum
Yachtclub.
Sonntag, 16.11.2014 Heute Vormittag wird telefoniert, um die frohe Kunde von unserer baldigen Abreise allen zu verkünden, die wir erreichen können. Am Nachmittag machen wir uns ohne Wehmut zu unserem Canopy-Tower auf, an dem wir ein drittes Mal übernachten wollen.
Montag, 17.11.2014 Heute müssen wir früh aufstehen, da wir um 8.00 Uhr auf dem Hafengelände an der Fähre sein sollen. Neben Frank und Yasmin ist auch ein junges kanadisches Pärchen dabei, die mit uns zusammen ein paar Tage am Yachtclub gestanden hatten. Natürlich passiert pünktlich um 8.00 mal überhaupt nichts. Wir werden weg geschickt, mit der Aufforderung, so gegen 9.00 Uhr wieder mal vorbei zu schauen. Wir wissen, dass wir viel, viel Zeit haben, da die Fähre ja erst um 19.00 Uhr abfahren soll. Endlich, so gegen 10.00 dürfen wir tatsächlich auf das Hafengelände vor der Fähre fahren, und es geht so zu sagen los!
Nach einiger Wartezeit laufen Hartmut und Frank mit ihren Papieren zum Hafengelände-Eintritt. Dort sitzt mittlerweile einer „professionell aussehende“ Frau mit Laptop an einem Tisch, die man fragen könnte, was wir nun unternehmen sollen. Wie wir erst später erfahren, soll die Dame das „bill of landing“ für uns erstellen. Nur tut sie das eben nicht, sondern telefoniert laufend um Verstärkung (die Schlange sei so riesengroß – immerhin stehen da 5 Leute), springt immer wieder auf und rennt hierhin und dorthin. Ansprechbar ist sie nicht. Nach so 1 ½ h nimmt sie Laptop und alle Unterlagen und zieht in die große Abfertigungshalle des Hafens, auf der Suche nach einem funktionierenden Internet, wir alle tingeln hinter ihr her. Auch in der Halle telefoniert sier pausenlos mit irgendwelchen Leuten und zieht dann noch einmal um und irgendwann sitzt sie auf einem Sessel, den Laptop auf dem Knie und ruft endlich ein Tabellenprogramm auf, um unsere Daten aufzunehmen. Mittlerweile sind weitere 1 ½ h vergangen. In den bislang verflossenen 3 h hat sie außer hektischen Rumlaufen und vielem Telefonieren nichts produziert, sie ist wirklich total überfordert. Frank und Hartmut sind die ersten in der Schlange und kommen deshalb auch als erste wieder weg. Ich produziere derweil Kartoffelsalat ( man weiß ja nie, was kommt, und Kartoffeln sind nahrhaft), Yasmin leistet mir Gesellschaft. Mittlerweile sind wir ganze sechs Autos, davon zwei WoMo und vier Motorräder.
Nach gefühlten vier Stunden kommen Hartmut und Frank total genervt zurück: Dann geht es zum Zoll, der vor der Bearbeitung Kopien vom Fahrzeugschein, dem Pass, der temporären Einfuhrgenehmigung und von einer Art „Führungszeugnis“ für unser Auto verlangt. Da Hartmut alles parat hat, geht die Abwicklung schnell: unser Fahrzeug wird aus dem Pass und aus der temporären Einfuhrgenehmigung aus gestempelt, und Hartmut kann den Zoll verlassen. Jetzt kann Hartmut nun erst mal was essen.Am Nachmittag geht es dann tatsächlich weiter, und nun geht es so richtig rund: Alle möglichen Leute kontrollieren unser Fahrzeug, es wird geleuchtet, in das Fahrzeug und unter das Fahrzeug geguckt, und Jeder, aber auch wirklich Jeder, will von unseren Papieren eine Kopie haben. Auf dem Parkplatz rennen nun 10 Leute mit Büscheln von Papieren durch die Gegend. Alles muss mehrfach kopiert und an die verschiedenen Kontrolleure weiter gereicht werden. Jede Kopie muss jedoch erst mal im Copy-Shop hergestellt werden, das Stück für 50 $cent, ein einträgliches Geschäft, für wen auch immer. Ab und an drückt Hartmut mir ein Päckchen Papier in die Hand, und murmelt dabei: „Aber das Original nicht verlieren.“ Am späten Nachmittag, mittlerweile werden die Passagiere ohne Fahrzeug gähnend langsam abgefertigt, kommt Waldi, der Drogenhund. Wir müssen Abstand von unseren Fahrzeugen halten, und dann wird geschnüffelt, was das Zeug hält. Zum Glück für uns alle kann sich Waldi an diesem Nachmittag keine Belohnung verdienen. Zwischendrin laufen immer noch vereinzelt Fahrzeuginhaber zum Copyshop rüber, weil doch wieder noch gerade die entscheidende Kopie für den x-ten Kontrolleur fehlt. Irgendwann jedoch hat der ganze Spuk ein Ende. Abends um 20.00, das Schiff hat derweil noch ganz gemütlich erst mal gewendet, dürfen die Fahrzeuge, und mit ihnen auch wir auf das Schiff. Mit zweistündiger Verspätung legt es dann tatsächlich ab.
Wir sind heilfroh, dass wir die Nacht in einer Kabine verbringen können. Im Gegensatz zur chaotischen Abfertigung im Hafen von Colon ist die Kabine modern und tiptop sauber. Die Fähre schaukelt so sehr, dass ich beschließe, mein Pflaster gegen Seekrankheit ein zu setzten. Tatsächlich kann ich gut schlafen, und bin am nächsten Morgen so aus geruht, dass ich die Formalitäten im Hafen von Cartagena, die sich von 14:30 bis 18.00 Uhr hinziehen, gut gelaunt weg stecke.
Auch hier stehen wir erst einmal stundenlang herum, da das bill of landing für unsere Fahrzeuge nicht auffindbar sind. Eigentlich hätten wir es auf der Fähre bekommen sollen. Auch
die Versicherungsunterlagen sind nicht auffindbar (wir haben auf der Fähre für eine 20 $-Versicherung 75 $ bezahlt), so dass die Zöllner etwas ratlos sind. So um 18 Uhr bekommen wir dann aber
unsere Unterlagen, wegen der späten Stunde ist die Durchsuchung unseres Womos äußerst kurz und als wir in der Dunkelheit aus dem Hafengelände fahren, scheinen wir zu fliegen, so leicht ist uns
auf ein Mal ums Herz.
Die Reise geht weiter, nachzulesen im Kapitel Südamerika unter "Kolumbien".